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Sinn oder Unsinn von Unternehmensberatung oder warum Beratung vor allem Befähigung sein sollte

Die Branche der Unternehmensberatung wächst immer noch schneller als die Wirtschaft insgesamt. Unternehmensberatung ist eine Dienstleitung, die sich seit einigen Jahrzehnten wachsender Akzeptanz und steigender Inanspruchnahme gegenübersieht und eine Sättigung des Beratungsmarktes ist (noch) nicht absehbar.

Die Planung eines neuen Gebäudes, die Erschließung neuer Märkte oder Vertriebswege, Unternehmensfusionen, Kapazitätsengpässe, das drohende Scheitern eines Projekts aber auch Alibifunktion für das „Verkünden“ schlechter Nachrichten - all dies sind Beispiele für Gründe, warum Unternehmensberatungen engagiert werden. So unsinnig es ist, aus falsch verstandener Sparsamkeit alles selbst machen zu wollen, so problematisch ist es, für gewisse Aufgaben und Einsatzgebiete Berater einzusetzen. Aber wann und in welchem Kontext macht der Einsatz von Beratern Sinn und wo ist dieser eher unsinnig oder kontraproduktiv?

Die Unterschiede

Um diese Frage zu beantworten, es ist sinnvoll, sich zunächst einmal die Begriffe „beraten“ und „befähigen“ anzuschauen. Von den unzähligen existierenden Definitionen sollten nur die folgenden zwei herangezogen werden:

Beraten: 1. jemanden (bei/in etwas (Dat)) beraten jemandem durch seinen Rat (bei einer Entscheidung) helfen (deutsches Wörterbuch)

Befähigen: [1] jemanden zu etwas (Dativ) befähigen: jemanden in die Lage versetzen, etwas zu tun (Wiktionary)

Beide Definitionen beschreiben sehr prägnant, worum es bei der Beratung und bei der Befähigung eigentlich geht oder gehen sollte – nämlich einerseits den Kunden bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen und andererseits, ihn dazu zu befähigen, eigene Entscheidungen treffen zu können. Aber schauen wir uns diese beiden verschiedenen Ansätze

zur Unterstützung von Einzelpersonen oder Organisationen, um deren Fähigkeiten und Leistung zu verbessern noch einmal genauer an. Hier ist der Unterschied zwischen beiden:

Beratung:

    • Beratung ist ein beratender Ansatz, bei dem ein Experte (einzeln oder in einem Team) von außerhalb des Unternehmens hinzugezogen wird, um spezifische Probleme zu identifizieren und Lösungen vorzuschlagen.
    • In der Regel basiert die Beratung auf dem Wissen und der Erfahrung des Experten, der externe Perspektiven und Fachkenntnisse einbringt, um Ratschläge und Empfehlungen zu geben.
    • Beratung kann zeitlich begrenzt und projektbezogen sein. Der Berater bietet Lösungen und kann aktiv in die Umsetzung involviert sein.

Befähigung (Coaching oder Training):

    • Befähigung ist ein anspruchsvollerer Ansatz, bei dem das Ziel darin besteht, die Fähigkeiten und Kompetenzen der Einzelpersonen oder Teams innerhalb der Organisation zu entwickeln und zu stärken.
    • Befähigung konzentriert sich darauf, die vorhandenen Fähigkeiten und Ressourcen der Beteiligten zu verbessern und zu nutzen, anstatt von außen kommende Lösungen anzubieten.
    • Im Befähigungsprozess wird den Einzelpersonen oder Teams geholfen, ihre eigenen Herausforderungen zu erkennen und Lösungen zu entwickeln, um diese Herausforderungen zu bewältigen.
    • Befähigung kann in Form von Coaching, Schulungen, Mentoring oder internem Wissensaustausch stattfinden.

Insgesamt ist die Beratung eher eine externe Lösungsorientierung, während die Befähigung auf die Entwicklung und Stärkung der internen Fähigkeiten und Ressourcen abzielt. Beide Ansätze haben ihre Berechtigung und können je nach Situation und Bedarf effektiv sein. Die Wahl zwischen Beratung und Befähigung hängt von den Zielen, der Art des Problems und den verfügbaren Ressourcen ab. Einige Organisationen setzen auch eine Kombination aus beiden Ansätzen ein, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Gefangen in der Beratungsschleife

Jedoch geht das nur, wenn Berater nicht zu Dauergästen im Unternehmen werden oder sie als Erfüllungsgehilfen von bereits „im Geheimen“ beschlossenen Maßnahmen zu machen, weil der Unternehmensleitung der Mut fehlt, diese gegenüber den Mitarbeitern auszusprechenden. Ebenso wenig sollte der Berater in Form von Bodyleasing beauftragt werden, denn dadurch landet man schnell in der Beratungsschleife. Eine nie enden wollende Beratungsachterbahn auf der sowohl der Kunde als auch der Berater Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat, ja und manchmal auch jahrelang unermüdlich seine Runden dreht.

Der Kunde, der einen Berater nach dem anderen als Galionsfigur für seine eigenen Fehlentscheidungen missbraucht, nur um selbst nicht mit sprichwörtlich „Faulen Eiern“ beworfen zu werden und der Berater, der mit schelmischem Grinsen sein Wissen für sich behält und seinen Kunden mit Unentbehrlichkeit in die Abhängigkeit führt.

Im Idealfall sollte der Berater auch gleichzeitig Befähiger sein. Ein strategischer Teamplayer, dessen Aufgabe es ist, sein Wissen und seine Erfahrungen so einzusetzen das der Kunde Entscheidungsträger ist und bleibt und dass die betroffene Organisation      am Ende in der Lage ist, diese Entscheidungen eigenständig und unabhängig umzusetzen.

Die Vorteile

Die Befähigung von Mitarbeitern und Teams hat gegenüber der traditionellen Beratung oder Mikromanagement mehrere Vorteile und der Nutzen dieses Beratungsansatzes für den Kunden liegt klar auf der Hand. Neben Einsparungseffekten besteht dieser vor allem darin, dass die interne Kompetenz im Unternehmen erhöht wird und dieses einen wichtigen Entwicklungsschritt in Richtung „lernende Organisation“ macht da den Mitarbeitern die Autorität, Verantwortung und das Wissen weitergegeben werden, um eigenständige Entscheidungen zu treffen und Aufgaben auszuführen. Dies ist auch deshalb wichtig, weil sich die Unternehmensumfelder – anders als vor Jahren und insbesondere vor dem Hintergrund der Digitalisierungswelle – permanent wandeln und die Fähigkeit schnell und pro-aktiv auf Veränderungen zu reagieren, heute eine Schlüsselkompetenz darstellt.

Im Gegensatz dazu besteht Beratung darin, Anweisungen oder Ratschläge von Vorgesetzten oder Experten entgegenzunehmen und umzusetzen. Hier sind einige der Vorteile der Befähigung im Vergleich zur Beratung:

  1. Höhere Motivation: Befähigung kann die Motivation der Mitarbeiter steigern, da sie ein höheres Maß an Autonomie und Kontrolle über ihre Arbeit haben. Sie fühlen sich mehr in die Entscheidungsfindung einbezogen, was ihre intrinsische Motivation fördert.
  2. Steigerung der Eigenverantwortung: Durch Befähigung werden Mitarbeiter in die Lage versetzt, Verantwortung für ihre Aufgaben und Ergebnisse zu übernehmen. Dies fördert ein Gefühl der Verantwortung und steigert die Bereitschaft, sich aktiv für den Erfolg des Unternehmens einzusetzen.
  3. Schnellere Entscheidungsfindung: Befähigte Mitarbeiter sind in der Lage, schneller und effizienter Entscheidungen zu treffen, da sie nicht auf die Anweisungen von Vorgesetzten warten müssen. Dies ermöglicht eine agilere Reaktion auf Veränderungen und Kundenbedürfnisse.
  4. Entwicklung von Fähigkeiten und Kompetenzen: Befähigung erfordert oft die Entwicklung von Fähigkeiten und Kompetenzen, da Mitarbeiter befähigt werden, neue Aufgaben zu übernehmen und Probleme eigenständig zu lösen. Dies fördert die berufliche Weiterentwicklung und das Lernen am Arbeitsplatz.
  5. Stärkung des Teamgeistes: Teams, die befähigt sind, arbeiten oft besser zusammen und fördern den Teamgeist. Jeder trägt aktiv zum Erfolg des Teams bei und teilt das Gefühl der Verantwortung für gemeinsame Ziele.
  6. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Befähigung ermöglicht es Teams und Mitarbeitern, flexibler auf Veränderungen und unvorhergesehene Herausforderungen zu reagieren. Sie können eigenständig Lösungen entwickeln, um den sich ändernden Anforderungen gerecht zu werden.
  7. Reduzierung der Arbeitsbelastung von Führungskräften: Führungskräfte müssen weniger Zeit für das Geben von Anweisungen und Mikromanagement aufwenden, wenn

Das heißt, Beratung oder wie wir es ausdrücken: Befähigung ist oder sollte immer als „Hilfe zur Selbsthilfe ausgelegt sein. Genau diesen Ansatz vertritt die GreenSocks Consulting GmbH: „Wir verstehen uns als Befähiger und nutzen für unsere Arbeit vorhandene Potenziale im Kundenunternehmen und bauen darauf auf, d. h. wir bieten eine fachliche und methodische Unterstützung und zeigen dem Kunden, wie er ähnliche Probleme mit dem erlernten Wissen in der Zukunft selbst umsetzen kann. Als Sparringspartner begleiten wir den Kunden in jeder Prozessphase, geben Impulse, vermitteln Wissen und Methoden und schärfen den Blick für das Notwendige und Machbare. Gemeinsam mit dem Kunden entwickeln wir tragfähige Lösungsideen.“

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